Gerald Grabherr / Barbara Kainrath / Thomas Schierl (Eds.)
Relations Abroad
Brooches
and other elements of dress
as sources for reconstructing
interregional movement
and group boundaries
from the Punic Wars to the decline
of the Western Roman Empire
Proceedings of the International Conference
from 27th−29th April 2011 in Innsbruck
Innsbruck 2013
IKARUS
INNSBRUCKER
KLASSISCHARCHÄOLOGISCHE
UNIVERSITÄTSSCHRIFTEN
Band 8
Gerald Grabherr / Barbara Kainrath / Thomas Schierl (Hrsg.)
Verwandte in der Fremde
Fibeln und Bestandteile der Bekleidung
als Mittel zur Rekonstruktion
von interregionalem Austausch
und zur Abgrenzung von Gruppen
vom Ausgreifen Roms während des
1. Punischen Krieges bis zum Ende des
Weströmischen Reiches
Akten des Internationalen Kolloquiums
Innsbruck 27. bis 29. April 2011
Innsbruck 2013
IKARUS 8
Gerald Grabherr
Barbara Kainrath
Institut für Archäologien, Universität Innsbruck
Thomas Schierl
Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts, Frankfurt
Gedruckt mit Unterstützung der Fördermittel des Vizerektorats für Forschung sowie der
Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck, der Kulturabteilung des
Landes Tirol und der Anton Rauch GmbH&CoKG.
© innsbruck university press, 2013
Universität Innsbruck
1. Aulage
Alle Rechte vorbehalten.
Redaktion: Gerald Grabherr, Barbara Kainrath, Thomas Schierl
Layout: Gerald Grabherr, Barbara Kainrath
Herstellung: Athesia-Tyroliadruck GmbH, A-6020 Innsbruck, Exlgasse 20
www.uibk.ac.at/iup
ISBN: 978-3-902811-99-8
Inhaltsverzeichnis
● Vorwort
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7
● Programm
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8
● Thomas Schierl
Relations Abroad − Verwandte in der Fremde?
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11
● Lindsay Allason Jones
Missing People, Missing Brooches
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23
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33
● Marko Dizdar/Asja Tonc
Finds of ibulae from 1st century BC in Croatia:
Trade and exchange between Eastern Alps, the Danube and
the northern Adriatic area before and during Roman conquest
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49
● Thomas Schierl
Krieg und Mobilität − Hispanien und Mitteldeutschland
zwischen später Republik und frühem Prinzipat
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77
● Anna Haralambieva
Aucissaibeln mit Inschriften aus den Provinzen Moesia inferior und Thracia
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101
● Gabriele Rasbach
Zuhause in der Fremde − Die Fibelfunde aus der
römischen Siedlungsgründung in Waldgirmes an der Lahn .
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109
● Eckhard Deschler-Erb
Fibeln aus Augsburg-Oberhausen
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127
● Bernd Steidl
Die Augenibeln Almgren 45−46 in Raetien und den Nordwestprovinzen.
Eine Sachform als Spiegel historischer Vorgänge? .
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153
● Kristian Elschek
Ausgewählte römische Fibeltypen vom slowakischen Marchgebiet
im Limesvorland von Carnuntum und ein neues germanisches Fürstengrab
der „Lübsow-Gruppe“ von Zohor
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177
● Thomas Maurer
Spezialitäten aus Südhessen? Zwei außergewöhnliche Fibeln von einem
vorlavischen Militärstützpunkt bei Groß-Gerau − Wallerstädten (Hessen/D)
.
201
● Stefan Leitner/Viktoria Färber
Beobachtungen zur Formenvielfalt des Fibeltyps Jobst 4F .
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211
● Szilvia Bíró
Fibeln aus einer dörlichen Siedlung in Pannonien .
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247
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● Ursula Rothe
Die norisch-pannonische Tracht − gab es sie wirklich?
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● Frances McIntosh
The Wirral brooch − a rural and regional brooch type
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257
● Fraser Hunter
Roman brooches around and across the British limes
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269
● Romana Erice Lacabe
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
.
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281
● Gerald Grabherr
Identität oder Technologie − Scharnieribeln im zentralen Alpenraum
.
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299
● Wolf-Rüdiger Teegen
Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier/Augusta Treverorum/Treveris
als Mobilitätsanzeiger .
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317
● Anton Höck
Zu den Ringibeln mit seitlich aufgerollten Enden .
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333
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401
● Maurizio Buora
Zwiebelknopfibeln des Typs Keller 6: Zur Verbreitung und status quaestionis
.
427
● Adressenverzeichnis der Autoren .
.
447
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● Martina Paul
Übergangsform Scharnierarm-/Zwiebelknopfibeln Typ Richborough
und Gürtelschnallen Typ Intercisa − Trachtzubehör des späten 3. Jhs.
aus Augusta Vindelicum/Augsburg .
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6
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Programm des internationalen Kolloquiums „Verwandte in der Fremde? − Relations Abroad“
International Conference on Fibulas In the Roman Empire [FIRE 1conference]
27. bis 29. April 2011
Zentrum für Alte Kulturen
Universität Innsbruck, Langer Weg 11
Mittwoch/Wednesday 27. April 2011
09.00 Begrüßung durch den Dekan der phil.-hist. Fakultät Prof. Dr. Klaus Eisterer
09.15 Einführung: Gerald Grabherr und Thomas Schierl
09.30 Ursula Rothe (Edinburgh/GB), Veiling in Pannonia − a foreign dress element?
10.00 Gerald Grabherr (Innsbruck/A), Identität oder Technologie − Scharnieribeln im
zentralen Alpenraum
11.00 Bernhard A. Greiner (Weinstadt/D), Auf Besuch im Imperium Romanum
11.30 Thomas Schierl (Frankfurt/D), Celtici in Iberia − Der Südwesten der Iberischen
Halbinsel zwischen „Keltisierung“, römischer Okkupation und Etablierung einer
neuen Infrastruktur (2. Jh. v. Chr. − 1. Jh. n. Chr.): eine Ereignisgeschichte im
Spiegelbild der Fibelfunde
14.00 Marko Dizdar, Asja Tonc (Zagreb/HR), Finds of ibulae from the 1st cent. BC in
Croatia: Trade and exchange between the Eastern Alps, Danube and the North
Adriatic region before and during Roman conquest
14.30 Peter Gamper (Dellach/A), Die Idrija-Gruppe. Neuinterpretation einer
„spätlatènezeitlichen“ Kulturgruppe aufgrund der Forschungsergebnisse zum FWFProjekt „Die Romanisierung des Alpe-Adria-Raumes“ (Projekt-Nr. P20598-G03)
15.30 Bernd Steidl (München/D), Die Augenibeln Almgren 45-47 in Raetien und den
Nordwestprovinzen − Eine Sachform als Spiegel historischer Vorgänge?
16.00 Gabriele Rasbach (Frankfurt/D), Zuhause in der Fremde − der augusteische Fundplatz
Waldgirmes
16.30 Anna Haralambieva (Varna/BG), Aucissaibeln mit Inschriften aus den Provinzen
Moesia Inferior und Thracia
Donnerstag/Thursday 28. April 2011
09.00 Eckhard Deschler-Erb (Zürich/CH), Fibeln aus Augsburg-Oberhausen
09.30 Stefan Demetz (Bozen/I), Das Frauengrab von Avenches-Chaplix. Zur Westverbreitung
früher norisch-pannonischer Fibelformen
10.00 Salvatore Ortisi (Köln/D), Fibeln des mittleren Donauraums in Raetien
Posterpräsentationen/poster session
11.00 Stephan Leitner (Bozen/I), Zur Formenvielfalt des Fibeltyps Jobst 4F
11.30 Präsentation der Datenbank FIRE/presentation of the database FIRE (Fibulas In the
Roman Empire)
8
14.00 Mónika Merczi (Esztergom/H), Knieibeln mit Kopfplatte im nordöstlichen Pannonien
14.30 Anton Höck (Innsbruck/A), Zur Ringibel mit seitlich aufgerollten Enden
15.30 Führung durch die archäologische Schausammlung des Tiroler Landesmuseums
Ferdinandeum durch Kustos Mag. Wolfgang Sölder
Guided tour through the archaeological collection of the Tirolean State Museum
Ferdinandeum by custos Mag. Wolfgang Sölder
19.00 Empfang in der Abgusssammlung/Reception in the plaster cast collection of the
archaeological Institute
Freitag/Friday 29. April 2011
09.00 Fraser Hunter (Edinburgh/GB), The development and distribution of brooches in and
beyond the frontier zone of Roman Britain
09.30 Frances McIntosh (Newcastle upon Tyne/GB), The Wirral Brooch: a regional and rural
brooch type
10.00 Lindsay Allason-Jones (Newcastle upon Tyne/GB), Missing Brooches, Missing People
11.00 Felix Lang, Jan Cemper-Kiesslich, Doris Knauseder (Salzburg/A), Fremde Fibeln
− wandernde Menschen. Überlegungen zu Korrelationen kulturhistorischer,
molekulargenetischer und physikalisch-chemischer Typologien
11.30 Daniel Peters (Frankfurt/D), Anne-France Maurer und Corina Knipper (Mainz/D),
Fremde Fibeln = fremde Frauen? Fallbeispiele archäologischer Verbreitungen und
naturwissenschaftlicher Herkunftsbestimmungen des frühen Mittelalters
14.00 Romana Erice Lacabe (Zaragoza/E), Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal
(Aragon, Spanien)
14.30 Kristian Elschek (Nitra/SK), Ausgewählte römische Fibeltypen vom slowakischen
Marchgebiet im Limesvorfeld von Carnuntum und ein neues germanisches
Fürstengrab der „Lübsow-Gruppe“ von Zohor
16.00 Martina Paul (München/D), Überlegungen zur Herkunft und Verbreitung von zwei
spätrömischen Fibel- und Gürtelformen aus Augusta Vindelicum/Augsburg
16.30 Maurizio Buora (Udine/I), Zwiebelknopfibeln des Typs Keller 6: Verbreitung und
status questionis
17.00 Abschlussdiskussion/inal discussion
Samstag/Saturday 30. April 2011
Exkursion zum Brandopferplatz am Piller Sattel und Besuch des Museums in Fließ/Excursion
to the burnt offering site at the Piller Sattel and a visit to the Fließ Museum
9
Romana Erice Lacabe
Drei Fibeln als Fremdstücke
im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
Romana Erice Lacabe
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)*
Romana Erice Lacabe, Zaragoza
Einleitung
Die Thematik des Kolloquiums ließ mich drei Fibeln aus dem mittleren Ebrotal
aussuchen (Vera de Moncayo, Tarazona und Zaragoza), die als Fremdformen aus anderen
Regionen des Imperiums − nämlich Gallien, Britannien und Noricum − dorthin gekommen
sind. Ihre Herstellungstechniken folgen daher nicht der gut bezeugten Tradition hispanischer Machart von Fibeln. Die drei Fibeln stammen zudem aus verschiedenen Zeitstufen des
römischen Reiches: sie datieren um die Zeitenwende, in die lavische Zeit und die späte
Kaiserzeit.
1. Löwenibel (Abb. 1)
Feugère 18b3
Die Fibel, die
aus einer Privatsammlung
stammt, wurde auf einem
Acker in der Nähe des Flusses Huecha gefunden − unweit der Siedlung Vera de
Moncayo −, und zwar als
Einzelfund. Die Fibel, die
3,9 cm lang ist, besteht
aus zwei Löwenprotomen,
die symmetrisch gegeneinander gesetzt und mittels
der typischen Leiste miteinander verbunden sind.
Die Vordertatzen eines
der beiden Tiere stützen
sich auf die Scharnierkonstruktion; die Vordertatzen des anderen Löwen
stützen sich dagegen auf
einen rechteckigen oder
leicht
trapezförmigen
Fuß, der mit Längsrippen
verziert ist.
Abb. 1: Fibel aus Vera de Moncayo.
Die beiden vollplastischen Figuren, deren physiognomische Züge realistisch dargestellt worden sind, haben den Rachen offen und die Ohren aufgestellt. Der Löwe, der seine
Tatzen auf die Scharnierkonstruktion stützt, beschützt mit seinen Tatzen einen Stierkopf,
während der andere, der sich auf den Fuß der Fibel stützt, einen Menschenkopf hält.
1.1. Typologie
Der Fibeltyp, den ein Löwe als Rundigur kennzeichnet, wurde zum ersten Mal
von R. Joffroy im Jahre 1964 publiziert. 1977 setzte sich M. Feugére im Rahmen eines Artikels damit auseinander; er vertiefte das Studium des Typus 1985 in seinem Fibel-Buch.
*Für die Übersetzung des Textes ins Deutsche bin ich Dr. Sabine Panzram und Dr. Werner Zanier sehr dankbar.
282
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
Die einschlägigen Studien gehen bei diesem Fibeltyp grundsätzlich von einer gallischen Herkunft aus; der Verbreitungsschwerpunkt liegt dabei im Zentrum bzw. im Osten
von Frankreich. Ein mögliches Produktionszentrum hat man zudem in Burgund respektive unmittelbar benachbart ausmachen können1. Diese Vermutung konnte durch die Ausgrabungen
von Mont-Beuvray bestätigt werden, denn dort fanden sich Halbfabrikate2.
M. Feugére hat die verschiedenen Formen als Typus 18b mit den jeweiligen Varianten (18b1,18b2,18b3,18b4) sowie als Typen 19c und 19e klassiiziert. Die Fibel von Vera
de Moncayo gehört zu seiner Variante 18b3. Der französische Forscher3 postuliert, dass der
Typus 18b3 bedeutende formale Bezüge und eine gewisse Ähnlichkeit des Stils zu seiner
Variante 18b1 aufweist. Die Anzahl der erhaltenen Fibeln mit zweifachen Löwenprotomen
erlaubt es jedoch nicht, eindeutigere Schlussfolgerungen zu ziehen.
Im Jahre 2000 teilte J. Philippe4 den Typus 18b3 in zwei Gruppen. Die erste Gruppe charakterisiert realistische Figuren, während die zweite stilisierte Formen kennzeichnet.
Der Typus 18b3 besteht gewöhnlich aus Bronze, aber es gibt auch Hinweise auf zwei sonderbare Exemplare aus Bronze mit Knochen, von denen nur eines erhalten ist, das aus VendeuilCaply in Oise stammt5.
1.2. Verbreitung
Die Verbreitung des Typus 18b3 ging von Mittel- bis Ostfrankreich aus ((stimmt
das?)), die Stücke stammen aus dem Languedoc und aus Burgund6. Weitere Funde stammen
aus dem Süden von Aquitanien und aus La Couvertoirade (Aveyron). Außerhalb dieser Region
hat man vereinzelt Stücke in Roanne, in Avenches (Schweiz) und in Nordfrankreich gefunden:
eine Fibel des stilisierten Typus in Champlieu, dann die kunsthandwerkliche Fertigung aus
Bronze mit Knochen in Vendeuil-Caply in Oise7, eine weitere Fibel in Sailly-en-Ostrevent in
Pas-de-Calais8.
Das Hauptverbreitungsgebiet in Ostgallien ist inzwischen ebenso nach Norden9
wie nach Süden zu erweitern. Für den Rest der europäischen Länder gilt jedoch weiterhin,
dass es sich bei Fundstücken um Ausnahmen handelt.
Fibeltypus 18b3, mit stilisierten Varianten und realistischer Physiognomie, mit
zwei Stierköpfen zwischen den Tatzen, einem Menschenkopf und einem Stierkopf, oder aber
nichts zwischen den Tatzen10 sind wie folgt verbreitet:
1
Feugère 1985, 279.
2
guillaumet 1984, Taf. 36, 196−197.
3
Feugère 1985, 280.
4
PhiliPPe 2000, 72.
Dilly/Jobic 1993, 377, Nr. 213. Die Autoren erwähnen außer diesen beiden eine weitere Fibel aus nur einem Löwen, die auch aus Knochen gearbeitet ist und zur Sammlung des Museums von Berry gehört. Fundort waren die
Thermen von Drevant.
5
6
Feugère 1985, 283.
7
Dilly/Jobic 1993, 377, Nr. 213 und PhiliPPe 2000, 73.
8
leman 1985, 445, Abb. 10.
Fundstücke aus dem Norden, und zwar aus Fontaine-la-Guyon (Charzay) und Prunay-le-Gillon inden sich in der
Bibliographie Fib-4071 zusammengestellt, in Artefacts, Encyclopédie en ligne des petits objets archéologiques,
en www.instrumentum-europe.org/Artefacts/result.php?id=FIB9
Nr. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 17, 18, 19, 20, 21 in Feugère 1985, 287; 3 auch in gechter 1979, 85; 4 in JoFFroy 1964,
7; 7 auch in moinet/Poncet et al. 1987, 75; 11 in Dollé 1978, 23; 12 in Jacques/al Davy et al. 1986, 98; 13 in Dilly/Jobic
1993, 377, ig. 15.212 und 213; 14 in leman 1985, 445; 15 und 16 in Artefacts… Fib-4071; 17. auch in cunliFFe 1971,
ig. 38.29; 22. V. engeler-ohnemus (in Vorbereitung); 24 in ruiz/sanz/Parzinger 2006, 73−75; 25 in mariné 2001, 198.
10
283
Romana Erice Lacabe
Abb. 2: Verbreitungskarte der Typ Feugére 18b3.
Kroatien: 1. Sisak; 2. Ribic
Deutschland: 3. Neuss
Frankreich: 4. Compiégne, Champlieu (Oise); 5. Alésia (Côte-d´Or); 6. unbekannte Herkunft
(Museum Rolin de Autun, Saône-et-Loira); 7.Roanne (Loire); 8. La Couvertoirade (Aveyron);
9. unbekannte Herkunft (Museum St-Raymond de Toulouse, Haute Garonne); 10. St-Bertrandde-Comminges (Haute Garonne); 11. Mâlain (Côte-d´Or); 12. Arras; 13. Chatelets de Vendeuil (Oise); 14. Sailly-en-Ostrevente (Pas de Calais); 15. Fontaine-la-Guyon (Charzay); 16.
Prunay-le-Gillon
Großbritannien: 17. Fishbourne; 18. unbekannte Herkunft (Privatsammlung)
Niederlande:19. unbekannte Herkunft (Museum von Nijmegen)
Polen: 20. Warschau
Schweiz: 21. Avenches, 22. Windisch-Spillmannwiese
Spanien: 23. Vera del Moncayo (Zaragoza); 24. Ibrillos (Burgos); 25. Corral del Almaguer (Toledo)
Diese große Gruppe verkleinert sich in beachtlichem Maße, wenn man von den Exemplaren absieht, bei denen zwei Löwen zwischen ihren Tatzen einen Menschenkopf und einen Stierkopf schützen, wie das bei den Funden in Neuss, La Couvertoirade, im Museum Rolin
284
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
de Autun, Sailly-en-Ostrevent, der Windisch-Spillmannwiese11 und schließlich
auch in Vera del Moncayo der Fall war. Es handelt sich um sechs Fundstücke
aus einem sehr weitläuigen geographischen Raum, so dass man nicht von der
Produktion einer einzigen Werkstätte ausgehen kann.
Der Typus 18b3 oder diese Variante dominiert auf der Iberischen
Halbinsel mit insgesamt drei Stücken: der Fibel aus Vera del Moncayo, Zaragoza, bei der die Löwen zwischen ihren Tatzen einen Menschenkopf und
einen Stierkopf halten; der Fibel aus dem Lager von Ibrillos, Burgos12, bei
der sich zwei Stierköpfe zwischen den Tatzen inden und die Fibel aus Corral
de Almaguer, Toledo13: hier hält die Rundigur nichts zwischen ihren Tatzen
(Abb. 4).
1
Abb. 3: Fibel
aus Vera de
Moncayo.
2
Abb. 4: 1 Fibeln aus Castro de Ibrillos, Burgos und 2 Corral de Almaguer, Toledo.
Stellt man alle Varianten der Löwenibel mit Rundigur zusammen, die in Hispanien gefunden wurden, das heißt die Varianten Feugère 18b1, 18b2, 18b3, 18b4, 19e/Erice
17.2, Matouschek-Nowak Typus Löwenibeln Variante 4a und Erice 17.314, so kann man festhalten, dass sie beinahe sämtlich aus den Werkstätten Galliens stammen. Aber es gibt auch
Stücke, die die Originalform variieren. Es handelt sich um Arbeiten lokaler Künstler, die sich
von den gallischen Originalen inspirieren ließen. Das ist der Fall bei der Fibel aus der Provinz
Cuenca − Typus Erice 17.3. Hier handelt es sich um einen Löwen, der sich auf einen langen
11
Ich danke Dr. V. Engeler-Ohnemus für die Auskunft zu diesem Stück.
ruiz/sanz/Parzinger 2006, 73−75. Das Lager von Ibrillos liegt an der Ostgrenze von Bureba (Burgos). Die Fibel
beindet sich im Museum von Burgos.
12
13
mariné 2001, Nr. 90.137 und 198. Sie stammt wahrscheinlich aus einer villa und gehört zu einer Privatsammlung.
1. Citânia Briteiros (Guimaraes), Feugère 18b1 (Da Ponte 2006, 447 Nr. 119); 2. Badalona, Feugère 18b2 (Feugère
1985, 283, ig. 31.2); 3. Osuna (Sevilla), Feugère 18b2 (erice lacabe 1995, 86 Nr. 2); 4. Corral de Almaguer, Toledo,
Feugère 18b3 (mariné 2001, 198); 5. Ibrillos, Burgos, Feugère 18b3 (ruiz/sanz/Parzinger 2006, 73−75); 6. Vera de
Moncayo, Zaragoza, Feugère 18b3; 7. Herkunft unbekannt, Palencia, Feugère 18b4 (mariné 2001, Nr. 89,198); 8.
Castillejo, Madrid, Feugère 19e/Erice 17.2 (erice lacabe 1995, 86, Nr. 7); 9. Herkunft unbekannt, Cuenca, Erice
17.3 (erice lacabe 1995, 83 Nr. 98); 10. Herkunft unbekannt, León, Matouschek-Nowak Typus Löwenibel Variante
4a (mariné 2001, 198).
14
285
Romana Erice Lacabe
Nadelhalter stützt oder den Typus Matouschek-Nowak, Löwenibeln Variante 4a15, aus León:
hier stützt der Löwe seine Vordertatzen auf eine lunula. Der erstgenannte Typus hat ein
Parallelstück in Split in Kroatien16, der letztgenannte in Vidy-Lausanne, in der Schweiz, im
Burgenland und in Katzelsdorf im Osten und im Nordosten von Österreich17.
Die Verbreitung der verschiedenen Varianten des Typus der Löwenibel zeigt seine gute Akzeptanz im nördlichen Bereich Hispaniens − eben dort, wo sich die Exemplare mit
nur einer Ausnahme auch fanden.
1.3. Chronologie
Der Typus 18b3 geht in seiner Chronologie bis in spätaugusteische bzw. frühtiberische Zeit zurück18, wie unter anderen eine Fibel aus dem Lager von Neuss (16−10 v. Chr.) und
die aus Vendeuil-Caply, Oise, erhaltenen bezeugen19. Aber es ist mehr als wahrscheinlich,
dass dieser Typus aus der gleichen Zeit stammt wie die Variante eines einzigen Löwen als
Rundigur, die Fibel Feugére 18b1, die zahlreicher und daher besser belegt und datiert ist20.
Der Typus 18b3 wird in der gesamten 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. weiterhin produziert, das gilt sowohl für die stilisierten Varianten21 wie die lokalen Formen.
Die spanischen Beispiele sind meistens Oberlächenfunde ohne archäologischen
Kontext, oder sie kommen aus Privatsammlungen22 oder Ausgrabungen23, die aber leider keine chronologischen Hinweise bieten.
Die häuigen und regen Handelsbeziehungen zwischen Gallien und dem mittleren
Ebrotal sind aus der Fachliteratur verschiedener Forschungsrichtungen bekannt. Die antiken
Quellen berichten von einer bedeutsamen Umsiedlung von Galliern in das mittlere und untere Ebrotal. So wurden das Heer von Caesar und sein Gefolge im Kontext der Kampagne von
Ilerda im Jahre 49 v. Chr. durch das extreme Hochwasser der Flüsse Segre und Cinca aufgehalten. Unter den Truppen, die Caesar begleiteten − so der Bericht − befand sich eine Anzahl
von Galliern mit Tross, die er sicherlich auf seinem Weg durch Gallien rekrutiert hatte. Man
weiß nicht, was aus ihnen wurde, auch nicht, wie viele es tatsächlich waren, wenn es auch
heißt, es sei eine große Anzahl gewesen, die aller Wahrscheinlichkeit nach auch dann Caesar24
noch auf dessen Kriegszügen folgte, nachdem sie ihre Aufgabe erledigt hatte.
Die Toponymie, die sich auf die Gallier bezieht, schlägt sich in den Namen von
vier Siedlungen nieder. Drei von ihnen liegen an der Straße von Caesaraugusta nach Beneharnum, die das mittlere Ebrotal mit Aquitanien verband, wie das Itinerarium Antonini bezeugt.
Diese Straße, die sich bereits gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. in Gebrauch befand,
verlief zu guten Teilen parallel des Flusses Gállego. Diese Bezeichnung rührt wahrscheinlich
15
Auch Ettlinger Typus 42.4 und Mariné 7.1.
buora 1997, 168, lám. 1.2. Ein weiteres Exemplar, das beiden ähnelt, ist nicht bekannt, daher kann man nicht
wissen, wie dieser Autor in seinem Artikel konstatiert, ob es sich um eine hispanische oder dalmatische Arbeit
handelt.
16
17
ettlinger 1973, Taf. 13.10; matouschek/nowak 1985−86, 128−130, 210 ig.6−8; buora 1997, 169, Taf. 1.5−7.
18
Feugère 1977, 386 und 1985, 285; PhiliPPe 2000, 72.
19
Dilly/Jobic 1993, 377. Die beiden Exemplare aus Vendeuil-Caply, die aus Knochen gearbeitet sind, stammen aus
einer Schicht, die ans Ende der Regierungszeit von Augustus datiert oder − und wäre wohl noch wahrscheinlicher
− in tiberische Zeit gehört.
20
PhiliPPe 2000, 72.
21
PhiliPPe 2000, 72−73.
22
erice lacabe 1995, 83; mariné 2000, 198.
23
Die Fibel stammt aus Citânia de Briteiros (Portugal), in
24
beltrán 2006, 195.
286
Da
Ponte 2006, 263, 271, 447 Nr. 119.
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
von dem lateinischen Gallicus her, die wiederum aller Wahrscheinlichkeit nach darauf zurückzuführen ist, dass man nach Gallien gelangte, wenn man dem Verlauf dieses Flusses
folgte. Zwei der mansiones der Straße beinden sich am Ufer dieses Flusses, Forum Gallorum
und Gallicum (aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um die modernen Orten Ayerbe
und San Mateo de Gállego). Der Name Forum Gallorum ist sicherlich darauf zurückzuführen,
dass sich hier Menschen ansiedelten, die aus Gallien stammten und Handel treiben wollten.
Darauf lässt sich aus dem Gebrauch des Wortes forum schließen, dessen Bedeutung in diesem
Kontext „Markt“ ist25. Der Pagus Gallorum liegt dort, wo die Territorien der Iberer, Keltiberer
und Vasconen aneinandergrenzen, und ist zum einen aufgrund einer kleinen Bronzeinschrift
aus Gallur − ein Ort, der seinen antiken Namen bewahrt hat − bekannt und zum anderen wegen einer großen Bronzeinschrift aus Agón, das in der gleichen Region liegt. Aufgrund dieser
beiden Fundstücke wissen wir, dass es sich bei dem Pagus Gallorum um eine Gegend im Hinterland der colonia Caesaraugusta handelt, von der er etwa 40 km entfernt lag26. Die vierte
Siedlung trägt den Namen Gallica Flavia und liegt in einem Gebiet mit iberischer Tradition,
in einem Ort im Osten von Zaragoza27 (aller Wahrscheinlichkeit nach Fraga).
Im numismatischen Befund von Caesaraugusta gibt es eine Reihe von Münzen, die
den Gründern der Stadt gewidmet sind, der legio IIII Macedonica, der VI Victrix, und der X
Gemina. Alle hatten zuvor mit Gallien in Verbindung gestanden; das gilt auch für die Hilfstruppen der Legionen wie die Kohorte I Gallica und die IIII Gallorum oder die II ala Gallorum
Sebosiana: auf dem Territorium von Caesaraugusta könnten sich also gallo-römische Veteranen und Kolonen angesiedelt haben28.
Aufgrund des archäologischen Befundes ist uns der Handel mit unterschiedlichen
Waren bekannt. Seit Beginn der Herrschaftszeit des Tiberius ist terra sigillata Gallica im
mittleren Ebrotal bezeugt. Der Import erreicht seinen Höhepunkt unter Claudius und Nero
und geht in lavischer Zeit spürbar zurück, als die hispanischen Produktionen an Bedeutung
gewinnen29. In diese Zeit datieren vereinzelte Fundstücke, gallo-römische Fibeln, die von
Fundplätzen südlich der Pyrenäen stammen wie der Typus “queue de paon” und andere Varianten mit Zwischenscheibe30. Hauptverkehrsweg war − allerdings in Kombination mit den
Straßen − der Fluss Ebro. Er ermöglichte die Ankunft von Produkten ebenso wie er den Import
von Gütern begünstigte. So hat man zum Beispiel Weinamphoren aus dem mittleren Ebrotal
sowohl in Aquitanien wie in der Narbonensis gefunden31.
Die häuigen und regen Beziehungen zwischen Gallien und dem mittleren Ebrotal
sind für die Existenz einiger gallischer Produkte in dieser Region verantwortlich (wie zum
Beispiel für die Fibel von Vera del Moncayo). Diese Beziehungen haben schließlich einerseits
zum Handel in der Kaiserzeit und andererseits zur Ansiedlung von gallischen Kolonen im
Ebrotal geführt; gleichgültig, ob es sich hierbei um Veteranen der Legionen aus der Gründerzeit handelt oder nicht. Schließlich kann es sich sogar um einen Hispanoromanen gehandelt
haben, der auf seiner Rückkehr von Gallien eine Fibel mit sich führte und verlor − ein Stück
von großer künstlerischer Qualität und sicherlich von religiöser wie apotropäischer Bedeutung, wie einige Autoren herausgestellt haben32.
In beltrán 2006, 196, Anm. 82 in diesem Sinne tovar 1989, 392, “un mercado en el que en alguna ocasión vendrían los galos del otro lado del Pirineo”.
25
26
beltrán 2006, 197.
27
beltrán 2006, 183.
28
beltrán 2006, 198.
29
mínguez 2005, 137.
30
Gefunden in den Grabungen von Emporiae-Ampurias, Vareia-Logroño und Aoiz (Navarra) in erice lacabe 1995, 79−82.
31
mínguez 2008, 170.
32
Feugère 1985, 285; schmiDt 2006, 226 und zu dieser Fibel und ihrer Deutung siehe marco 2004, 379−380.
287
Romana Erice Lacabe
2. Trompetenibel (Abb. 5)
Hull 157; Collingwood Rii aus der Gruppe mit Email; Böhme, 1970, Typus A; Riha, Typus 3.5;
Boon und Savory Typus; Hull Gruppe 8, verziert; Bayley und Butcher Typus D, verziert; Hattatt Typus Trompetenibel Untergruppe I.
Bei der Fibel handelt es sich um einen Zufallsfund auf einem Feld 2km östlich der römischen
Stadt von Turiaso–Tarazona (Zaragoza), im Bezirk von
Collado, aus einem Gebiet ohne andere archäologische Funde. Die Fibel beindet sich im Museum von
Tarazona.
Das Stück aus Turiaso33 ist durch die Form
des Kopfes charakterisiert, der einer Trompete ähnelt, durch einen Bügelknoten, der zwei „Kapitelle“
mit Akanthusblättern zeigt, und durch einen geraden,
langen Fuß mit geschlossenem Nadelhalter. Die Oberläche ist emailliert. Diese Fibeln verfügen über eine
Spirale mit innerer Sehne, aber es gibt auch Spiralen
mit äußerer Sehne oder Scharnier. Die Fibeln vom Typus Trompetenibel mit Email wurden paarweise getragen und durch eine Kette zusammengehalten.
Abb. 5: Fibel aus Turiaso.
2.1. Typologie und Verbreitung
Bei der Trompetenibel handelt es sich um eine Fertigung, die für die Kunsthandwerker aus Britannien typisch ist, welche zur Gänze eine römische Produktionsweise
verwendeten wie J. Bayley und S.Butcher herausstellen34, und zwar mit Verzierungsmotiven
in keltischer Tradition35.
Die Gruppe der Fibeln mit Email indet sich am häuigsten auf der Insel selbst
verbreitet, und zwar von Norden bis Süden: im Norden sowohl in zivilen wie auch in militärischen Fundplätzen, wie in Rudston in Yorkshire und in Chesters in Northhumberland 36. Die
Variationen in der Verzierung, die sich sozusagen von der einen zur anderen Seite der Insel
feststellen lassen, legen eine Fertigung durch verschiedene Werkstätten nahe37. Die Form
33
erice lacabe 2005. Die Fibel ist nicht analysiert worden, daher kann es sich ebenso um Bronze wie um Messing
handeln. Sie ist 5,4 cm lang. − Zur Zusammensetzung von Trompetenibeln siehe bayley/butcher 2004, 18 und
ig.131, 162−163. Die Autoren haben die Stücke aus der Grabung von Richborough bearbeitet − der Gruppe D mit
Email − und sind zu dem Schluss gekommen, dass der größte Teil aus Messing und der Rest aus Bronze besteht,
und zwar in einer seiner unterschiedlichen Dreiermischungen.
bayley/butcher 2004, 160, betonen außerdem, dass es sich um “the most original products of the British brooch
industry in the Roman period” handle.
34
35
Johns 1996, 165.
36
bayley/butcher 2004, 164 und hattatt 1989, Nr. 1528.
bayley/butcher 2004, 164, weisen auf die mögliche Existenz einer Werkstätte im Gebiet von Mendip in
Somerset hin, da eine Gruppe von Fibeln aus den Grabungen im Süden wie Wanborough, Charterhouse und
Paulton in Somerset stamme. Aber sie inden sich in anderen Varianten auch im Norden, zum Beispiel in
Rudston und Aldborough in Yorkshire und Chester in Northumberland. Auch aus dem Osten der Insel sind
Exemplare bekannt.
37
288
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
mit Email indet sich unter anderen in den Lagern von Richborough in Kent38, von Newstead39,
von Lunt in Baginton40, von Norfolk41, von Carmarthen42, von Catterick Brigde43 und auch in
Städten wie in Verulamium44, etc.
2.2. Verbreitung auf dem Kontinent
Der Typus Trompetenibel mit Email ist auf dem Kontinent nicht gerade häuig
verbreitet. A. Böhme45 hat 1970 eine erste Verteilungskarte vorgelegt. Hier ist klar eine
Konzentration am Obergermanischen Limes zu erkennen: die Karte verzeichnet 18 Fibeln für
Deutschland, fünf im Lager von Nijmegen (in Holland) und eine in Belgien (in der Nekropole
von Thuin). Auch einen Fund, der aus der Picardie in Frankreich stammt, ordnet man dem
Norden zu. Die einzigen Beispiele aus dem Süden des Kontinents stammen aus Mandeure im
Zentrum Frankreichs bzw. − wie im Falle zweier weiterer Fibeln − aus der Toskana (Morlupo)
und aus Venedig. Das Ensemble von 24 Fibeln46, das ein gehäuftes Vorkommen im Bereich von
Militärlagern aufweist, führte dazu, dass man sie automatisch der Männerwelt des Militärs
zuwies. Aber da sie nun auch in Frauengräbern wie zum Beispiel in Thuin (Belgien) und in
Mayen (Deutschland) gefunden wurden, lässt sich der Typus des Nutzers respektive Trägers
nicht näher bestimmen.
Der Gruppe, die A. Böhme zusammengestellt hat, muss man noch ein Stück aus
Augst in der Schweiz47 hinzufügen, eine Fibel, die ohne Herkunftsangabe aus den Magazinen
des Louvre48 stammt und ein Fragment aus Ausgrabungen in Etaples49 in der Nähe von Pas de
Calais in Nordfrankreich.
Auf A. Böhmes Verbreitungskarte
dieser Fibel war zu sehen, dass − ausgenommen die beiden Funde in Italien − dieser Typus
in Nordeuropa Verbreitung gefunden hat und
dass es sich bei dem Exemplar im Zentrum des
Ostens von Gallien um einen Ausreißer handelt. Das Fundstück vom mittleren Ebrotal ist
bisher die einzige Trompetenibel aus Spanien.
Ein noch weiter südlich gefundenes Vergleichsstück stammt aus Volubilis in Marokko50. Auf
die Umstände des archäologischen Kontextes
werde ich später eingehen.
Abb. 6: Fibel aus Turiaso.
38
hull 1968, Taf. XXVIII.31.
39
collingwooD/richmonD 1969, Nr. 49.
40
boon/savory 1975, Abb. 2.7.
41
mackreth 1986, Abb. 40.3. Auch in Woodcok Hall, Norfolk nach brown 1986, Abb. 21.141−142.
42
webster 2003, 297 Nr. 13.
43
thomPson 2002, Abb. 308.1.
44
gooDburn 1984, Abb. 7.31.
45
Böhme 1970, 5−20.
46
böhme 1970, 16.
47
riha 1979 81 nº281, Taf. 11.
48
FauDuet 1999, 42 nº46, Taf. VII.
49
Erwähnt von Dilly 1978, 163−164.
50
boube-Piccot 1964, Abb. 1.
289
Romana Erice Lacabe
2.3. Chronologie
Die Chronologie der Gruppe mit Email setzt in frühlavischer Zeit ein51. Der Typ
wurde hauptsächlich vom Ende des 1. Jahrhunderts bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts getragen, seltener bis ans Ende des 2. Jahrhunderts; vereinzelte Stücke sind auch noch aus dem
3. Jahrhundert bekannt geworden52.
Der außergewöhnliche Fund
dieser Fibel in Turiaso überrascht,
weil es sich um ein Munizipium handelt, das sehr weit vom Herkunftsgebiet der Trompetenibeln entfernt
liegt. Und er überrascht umso mehr,
als es sich um eine Fibel handelt, die
auf dem europäischen Kontinent nicht
besonders häuig vertreten ist. Aus
dem Munizipium Turiaso stammt ein
weiterer außergewöhnlicher Fund:
das Fragment eines Militärdiploms mit
der Nennung verschiedener Alen und
Kohorten. Von diesen ließen sich drei
identiizieren, die in Britannien zwischen dem Jahr 122 und dem 3. Jh.
n. Chr. stationiert waren: die ala Augusta Vocontiorum, die cohors I Aquitanorum und die cohors Nerviorum53.
Abb. 7: Militärdiplom aus Turiaso.
F. Beltrán54 schlägt vor, dass es sich
bei dem Begünstigten des Diploms um
einen Angehörigen der cohors I Celtiberorum gehandelt haben könnte, die in Keltiberien
rekrutiert und während des 2. Jahrhunderts in Britannien eingesetzt worden war, und zwar
unter Antoninus Pius (140−154). In seine Herrschaftszeit datiert nämlich wahrscheinlich das
Militärdiplom. Dann würde es sich − diesem Autor folgend − um einen der seltenen Fälle handeln, in denen ein Veteran in das Munizipium zurückkehrt, in dem er geboren wurde, anstatt
dort zu bleiben, wo er als Militärangehöriger seinen Dienst geleistet hat. Jedenfalls gibt es
keinen sicheren Beleg dafür, dass eine der Einheiten des Heeres aus Britannien während der
1. Hälfte des 2. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel eingesetzt worden wäre − ausgenommen die cohors I Celtiberorum, die wohl in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts nach
Hispania verlegt worden ist. Diese Tatsache wäre eine Erklärung für das Diplom.
51
boon/savory 1975, 52, korrigieren die ursprünglich von collingwooD/richmonD 1969, 297, vorgenommene Datierung
an den Beginn des 2. Jahrhunderts.
52
mackreth 1986; 63; mackreth 1989, 95; mackreth 2001, 40; mackreth 2002, 159 und webster 2003, 297.
beltrán 1990, 266−268, die ala Vocontiorum indet sich zu Beginn des 2. Jahrhunderts in das exercitus Britannicus integriert, wie einem Diplom zu entnehmen ist, das in das Jahr 122 datiert. Ihr Aufenthalt in Britannien in der
Mitte des 2. Jahrhunderts ist belegt und möglicherweise war sie auch zu Beginn des 3. Jahrhunderts noch da. Die
cohors I Aquitanorum wurde um das Jahr 122 von Germania Superior nach Britannia verlegt und blieb bis etwa zu
Beginn des 4. Jahrhunderts in dieser Provinz stationiert, wie verschiedene Militärdiplome bezeugen. Schließlich
verlegte man die cohors Nerviorum − aller Wahrscheinlichkeit nach die IV − wohl ab dem Jahre 71 aus der Belgica
nach Britannien, obwohl sie, wie F. Beltrán plausibel machen konnte, dort nur in den 20-er und 30-er Jahren des
1. Jahrhunderts bezeugt ist.
53
54
beltrán 1990, 269−273.
290
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
Aus Volubilis im Norden von Marokko stammt ein ähnlicher Fall. Neben zwei Trennscheiben mit einem Motiv aus Trompeten55, kam eine Trompetenibel mit Email zu Tage, die
C. Boube-Piccot56 mit einer Inschrift aus Stein in Verbindung gebracht hat, die ein Zenturio
einer vexillatio Brittonum dem Commodus geweiht hatte. Diese Funde stehen nach Meinung
der Autorin mit der Präsenz einer Reitereinheit am Ende des 2. Jahrhunderts in Volubilis in
Zusammenhang, die in Britannia rekrutiert wurde und die die angeführte Inschrift erwähnt.
Folgt man dem Vorschlag von C. Boube-Piccot, so lässt sich die Hypothese formulieren, dass die Trompetenibel mit Email und das Militärdiplom aus Turiaso, die in unmittelbar benachbarten Gegenden gefunden wurden und die beide in die Blütezeit der heiligen
Thermalquellen des Munizipiums Turiaso datieren, in den gleichen Zusammenhang gehören.
In diesem Fall wäre die Trompetenibel mit römischem Militär ins mittlere Ebrotal gelangt.
3. Kräftig proilierte Fibel (Abb. 8)
Grabherr Kräftig proilierte Fibel mit Spiralhülse, und zwar der Variante, in der der Bügel
parallel zum Nadelhalter verläuft.
Die Fibel stammt aus
der westlich von Caesaraugusta
gelegenen Nekropole. Die Fibel
fand sich in einem Grab, in dem
ein Mann im Alter zwischen 20
und 23 Jahren in einem Holzsarg
bestattet worden war. Der Mann,
dem man die Füße über Kreuz gelegt hatte, trug genagelte Schuhe, wie die kleinen Eisennägel
neben den Füßen zeigen; auf der
Höhe seiner Knöchel fand sich
eine einzige Schnalle. Die Fibel
trug er auf seiner rechten Schulter. Das Grab datiert an das Ende
des 2. und in das 3. Jh.57
Die Fibel ist wahrscheinlich aus Silber58; sie ist
zweigliedrig (Bügel − Fuß / Feder − Nadel − Hülse). Die Spirale
besteht aus zehn Windungen und
Abb. 8: Fibel aus Caesaraugusta-Zaragoza.
einer inneren Sehne. Die Hülse
hat die Form einer viereckigen Kopfplatte, daher muss die Sehne auf der Innenseite angebracht sein. Die Fibel besteht aus einem doppelten Bügelknoten und einem mehrfach proiliertem Knoten am Fuß. Der Nadelhalter hat eine rechteckige Form und ist bis zu 2,5 cm
lang. Die Oberläche der Fibel ist mit Linien und Punkten verziert.
boube-Piccot 1964, 188, eine ähnelt sehr einem Fundstück aus Icklingham, Sufolk, das im Britischen Museum
aufbewahrt wird.
55
56
boube-Piccot 1964, 190.192.
57
galve 2008, 65, es handelt sich um das Grab VII.
Man hat bisher keine Analyse des Materials vorgenommen. Die Fibel ist 5,2 cm lang und wiegt 54,3 g. Sie beindet sich im Museum von Zaragoza mit der Inventarnummer 87.66/41496.
58
291
Romana Erice Lacabe
3.1. Typologie und Verbreitung
W. Jobst stellte im Jahre 1975 eine Gruppe
kräftig proilierter Fibeln unter der Bezeichnung Gruppe 4E zusammen. Diese Variante beinhaltet Fibeln mit
einer Spiralfeder, die von einer viereckigen Kopfplatte
geschützt wird. Sie hat einen doppelten Bügelknoten.
Der Nadelhalter ist schmal und hoch. Die Fibel kann
verziert sein: mit gepunzten oder gravierten Linien auf
dem Fußknopf, auf dem Nadelhalter, auf dem Kopf und
auf der Platte, die die Feder schützt. Vertreter dieser
Gruppe, die W. Jobst59 beschrieben hat, fanden sich nur
im Territorium der Stadt Lauriacum. In den Provinzen
östlich und westlich der Donau sind sie nicht bekannt,
Abb. 9: Fibel aus Caesaraugusta.
aber auch nicht nördlich dieses Flusses, also nicht in
Böhmen oder Mähren etc. Selbst in Noricum, so der Autor, gäbe es nur eine begrenzte Anzahl
von Parallelen. Aus diesem Grunde ging er davon aus, dass es sich um eine lokale Fertigung
handelte. Allerdings sind diese Fibeln weiter verbreitet, wie zum Beispiel die Stücke aus der
Nekropole von Seebruck-Bedaium zeigen60.
Im Jahre 2005 stellte G. Grabherr, der Ähnlichkeiten und eine gewisse Nähe zu den
Varianten Almgren 70/73h und Jobst 4E erkannt hatte, eine eigene Gruppe unter der Bezeichnung „kräftig proilierte Fibeln mit Spiralhülse“ zusammen: es ergab sich eine Liste mit 32
Fibeln. Dieser Typus hatte sich in dem Teil von Bayern ausgebreitet, der zur Provinz Noricum
gehörte, im Bereich der heutigen Stadt Salzburg, an der Grenze zwischen Noricum und Rätien,
sowie weiter südlich in Aguntum61. Der dortige Fund einer Fibel hatte zu dieser Untersuchung
geführt. G. Grabherr unterscheidet zwei Varianten: eine, bei der der Bügel parallel zum Nadelhalter verläuft und eine zweite, bei der der Bügel s-förmig geschwungen ist.
Die Verbreitungsdichte der kräftig proilierten Fibel mit Spiralhülse in Noricum
führt dazu, dass man sie als Teil einer regionalen Tracht im Nordwesten Noricums ansehen
muss. G. Grabherr stellte zudem eine Häufung der Typen Almgren 70/73h und Jobst 4E fest,
die sich beinahe ausschließlich auf die Provinz Noricum beschränkte. Die drei Varianten
stellen also lokale Fertigungen dar, die mit der typischen Tracht in Noricum in Verbindung
stehen.
Die Gruppe der 32 Fibeln, die G. Grabherr publiziert hatte62, hat sich durch folgende Neufunde vergrößert:
33. Steilhang des Köchler Köpls (aPPler 2006, 43, Taf. 2.11)
34. Prutting- Mühlthal, Lkr. Rosenheim (Jaroschinski/rehm 2004, 20 Abb. 14.21)
35−36. Zwei Fibeln in Fridoling-Kumberg, Lkr.Traustein (sPorn 2002, 148 Abb. 85.12 und 15)
37. Ohne Herkunftsangabe, Dakien (coçis 2004, 182 nº601, Taf. XXXIX.601)
38. Daxenthaler Forst, Marktl, Lkr. Altötting (Pietsch 2004, 141 Abb. 1)
39. Caesaraugusta-Zaragoza.
40−?. Mehrere Exemplare, Töging am Inn63.
59
Jobst 1975, 35−36.
60
FasolD 1993, Gräber 139, 159 und 191.
grabherr 2005, 104. Die Fibel entstand im Nordwesten der Provinz Noricum in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts
oder in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts und breitete sich nach Süden bis in das Gebiet des heutigen Osttirol aus.
61
62
grabherr 2005, 108.
63
Ich danke Bernd Steidl, Archäologische Staatsammlung München, für den Hinweis auf diese nicht publizierten Funde.
292
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
3.2. Chronologie
Die kräftig proilierte Fibel mit Spiralhülse wird − auf der Grundlage einiger weniger Stücke − in die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts bis in die ersten Jahrzehnte, vereinzelt
bis in die Mitte des 3. Jahrhunderts datiert. Die Varianten Almgren 70/73h, Jobst 4E und die
kräftig proilierte Fibel mit Spiralhülse, die wohl in die gleiche Zeit datieren, werden auch
im 3. Jh. noch hergestellt, wenn auch nur in Noricum. In anderen Provinzen ersetzen modernere Formen in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts den Typus der kräftig proilierten Fibel64.
Die Fibel aus Caesaraugusta hat ein auffallendes Parallelstück: ein Stück, das als Teil eines Schatzfundes
im Daxenthaler Forst bei Marktl (Lkr. Altötting) in Bayern zu
Tage kam. Der Hortfund setzt sich aus 131 Münzen zusammen, die in den Zeitraum von Nerva (96 n. Chr.) bis Maximinus Thrax (235/236 n. Chr.) datieren. Das Stück des Typus
kräftig proilierte Fibel mit Spiralhülse ist aus Silber und von
großer Qualität65. Die Fibel bewahrt einen kleinen offenen
Haken auf der Kopfseite, dessen Funktion man dahingehend
gedeutet hat, dass er die Kette gehalten hat, durch die diese Fibel mit einer weiteren verbunden war66. Die formale
Ähnlichkeit zwischen beiden Stücken ist offensichtlich, und
beide bestehen aus wertvollem Silber im Gegensatz zu den
meisten übrigen Stücken aus Messing bzw. Bronze.
Abb. 10: Fibel aus Daxenthaler
Forst bei Marktl.
Vom Typus der kräftig proilierten Fibeln, die in den ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderten in den Donauprovinzen dominieren, sind in den Westprovinzen nur
vereinzelt Stücke bekannt − wie in Gallien67 oder in Hispanien, wo sich zwei Beispiele eines
früheren Typus fanden68. Der spätere Typus ist in seiner Verbreitung auf eine ganz konkrete
Region beschränkt. Das zeigt klar, wie einzigartig der Fund einer Fibel dieses Typus im mittleren Ebrotal ist.
Das Grab VII der Nekropole von Caesaraugusta befand sich neben Nummer VIII
(Abb. 12). Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie gleichzeitig bestattet wurden69, denn sie befanden sich auf gleicher Höhe und waren nur durch wenig Platz voneinander getrennt. In
Grab VIII befand sich ebenfalls ein Mann im Alter zwischen 24 und 28 Jahren, der ebenfalls
lediglich genageltes Schuhwerk trug und in einem Holzsarg lag. In diesem Fall erscheint es
wahrscheinlich, dass beide Männer aus Noricum stammten, sich aus irgendwelchen Gründen
in die Provinz Tarraconensis begaben, ums Leben kamen und in Caesaraugusta begraben
wurden. Es könnte sich um Funktionäre oder Militärs gehandelt haben, die es − aus welchem
Grund auch immer − in diese hispanische Provinz verschlagen hatte. Da die Skelette beider
Männer Spuren starker physischer Beanspruchung aufweisen70, ist es wahrscheinlich, dass sie
in Verbindung zum Militär standen. Die Silberibel verweist auf einen hohen militärischen
Rang oder eine Ehrung, die durch die Gabe dieses prestigeträchtigen Stückes aus Edelmetall
64
grabherr 2005, 103.
65
Pietsch 2004, 141. Sie ist 6,8 cm lang und wiegt 96 g, ist also etwas größer als die Fibel aus Caesaraugusta.
66
Pietsch 2004, 141.
67
Im Norden von Italien und Gallien (Jobst 1975, 33).
erice lacabe 1995, diese stammen aus Celsa-Velilla de Ebro, Zaragoza (Nr. 99) und Emporiae-Ampurias (Nr. 100).
Kürzlich ist ein weiteres Exemplar dem Museum von Calatayud übergeben worden, das ebenfalls zu dem früheren
Typus gehört und aus Valdeherrera stammt.
68
69
galve 2008, 61−70.
70
galve 2008, 79−80.
293
Romana Erice Lacabe
Abb. 11: Grab VII der Nekropole von Caesaraugusta.
vorgenommen wurde. Vielleicht handelte es sich um Männer, die man auf die Iberische Halbinsel beordert hatte, um die Einheiten der Legio VII Gemina zu ergänzen, war diese doch die
einzige in Hispanien zu dieser Zeit stationierte Legion, deren Soldaten je nach Notwendigkeit
− immer wenn es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam − mobilisiert wurden71.
Abb. 12: Gräber VII und VIII der Nekropole von
Caesaraugusta.
Zusammenfassend kann man
festhalten, dass die drei hier vorgestellten Fibeln verschiedener Herkunft sind:
sie kamen aus Gallien, Britannien und
Noricum ins mittlere Ebrotal: im ersten
Fall wohl über Handelsverbindungen, im
zweiten Fall mit Truppenbewegungen; im
dritten noch nicht endgültig geklärten Fall
könnte es sich um eine hochrangige Militärperson handeln, die nach Caesaraugusta
versetzt wurde.
71
roDríguez gonzález 2001, 252, weist daraufhin, dass die Ausfälle durch Entlassungen, Tote, Verlegungen und Beförderungen im Verlaufe des 3. Jahrhunderts dazu führten, dass diese Legion ihre Reihen jährlich mit rund 360
Männern auffüllen musste.
294
Drei Fibeln als Fremdstücke im mittleren Ebrotal (Aragón, Spanien)
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Romana Erice Lacabe
Abbildungsnachweis
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1: Zeichnung, I. Soriano.
2: Karte, P. Lanzarote.
3: Photo, I. Soriano.
4: Zeichnungen, ruiz/sanz/Parzinger 2006, 74; mariné 2001, Taf. 12.90.
5: Zeichnung R. Erice.
6: Photo R. Erice.
7: Photo Museo von Tarazona.
8: Zeichnung R. Erice.
9: Photo Museo Zaragoza.
10: Photo. Pietsch 2004, Taf. 17.
11: Zeichung galve 2008, 62.
12: Photo galve 2008, 67.
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